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Essstörungen

Essstörungen sind ernsthafte psychische Gesundheitsstörungen, die das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers beeinflussen. Sie betreffen Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter, können jedoch in erster Linie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftreten.

Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung von Essstörungen sind von größter Bedeutung, da sie schwerwiegende gesundheitliche und psychische Auswirkungen haben können. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch ein Team von Gesundheitsexperten, darunter Ärzte, Therapeuten und Ernährungsspezialisten, die zusammenarbeiten, um Betroffenen zu helfen, eine gesunde Beziehung zum Essen und zum eigenen Körper aufzubauen. Es ist wichtig, die Warnzeichen von Essstörungen zu erkennen und Unterstützung anzubieten, um die bestmöglichen Heilungschancen zu gewährleisten.

  • Magersucht (Anorexia nervosa): Bei der Anorexia nervosa steht die extreme Angst vor Gewichtszunahme und die gestörte Körperwahrnehmung im Vordergrund. Betroffene neigen dazu, extrem wenig zu essen und leiden an einem signifikanten Gewichtsverlust. Diese Essstörung kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Unterernährung, Herzprobleme und Osteoporose verursachen. Die psychische Belastung ist ebenfalls erheblich.
  • Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa): Menschen mit Bulimie haben wiederholte Episoden von übermäßigem Essen, gefolgt von Verhaltensweisen wie selbstinduziertem Erbrechen, exzessivem Sporttreiben oder dem Gebrauch von Abführmitteln, um die aufgenommene Nahrung loszuwerden. Betroffene haben oft starke Sorgen um ihr Gewicht und ihre Körperform.
  • Binge-Eating-Störung (Essanfälle ohne Gegenmaßnahmen): Diese Essstörung ähnelt der Bulimie, aber hier gibt es keine Gegenmaßnahmen wie Erbrechen oder Abführmittel. Betroffene erleben wiederkehrende Episoden von übermäßigem Essen, bei denen sie die Kontrolle über ihre Nahrungsaufnahme verlieren. Das kann zu Gewichtszunahme und gesundheitlichen Problemen führen.
  • Orthorexia nervosa: Obwohl Orthorexia nervosa nicht offiziell im Diagnosehandbuch DSM-5 aufgeführt ist, handelt es sich um eine Fixierung auf “gesunde” oder “reine” Lebensmittel. Menschen mit Orthorexie können dazu neigen, bestimmte Lebensmittelgruppen zu meiden und übermäßig besessen von der Qualität und Reinheit ihrer Nahrung zu sein.
  • Muscle Dysmorphia (umgangssprachlich “Magersucht der Muskeln”): Diese Essstörung betrifft hauptsächlich Männer, die eine gestörte Selbstwahrnehmung in Bezug auf ihre Muskelmasse und -definition haben. Sie streben nach einem übermäßig muskulösen Körper und verwenden oft Nahrungsergänzungsmittel oder Anabolika.
  • Pica: Pica ist eine Essstörung, bei der Betroffene ein ungewöhnliches und anhaltendes Verlangen haben, nicht essbare Substanzen wie Kreide, Schmutz, Papier oder Haare zu essen. Diese Störung tritt oft bei Kindern auf, kann aber auch bei Erwachsenen vorkommen.
  • Ruminationssyndrom: Bei dieser Störung wiederholen Betroffene den Vorgang des Kauens und Wiederausspuckens von bereits geschluckter Nahrung. Dies geschieht oft ohne bewusste Kontrolle und kann zu schweren Verdauungsproblemen führen.
  • Vermeidende/restriktive Nahrungsmittelzufuhrstörung (ARFID): ARFID betrifft Menschen, die aufgrund von extremen Essvorlieben, Angst vor bestimmten Nahrungsmitteln oder mangelndem Interesse an Nahrungsmitteln eine stark eingeschränkte Ernährung haben. Anders als bei Anorexie liegt bei ARFID oft kein Zielgewichtsverlust oder eine gestörte Körperwahrnehmung vor.

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Hilfe bei Essstörungen

(Anonymes) BZgA-Infotelefon zu Essstörungen
0221 / 89 20 31

Montag-Donnerstag: 10:00–22:00 Uhr
Freitag-Sonntag: 10:00–18:00 Uhr